Verpuffen Kita-Subventionen?

Verpuffen Kita-Subventionen?

Die im Artikel der TZ (21.2.23) erwähnten Studien zeigen, dass Eltern ihre Pensen der Berufstätigkeit wegen tieferen Krippenkosten nicht automatisch aufstocken. Auch in Österreich, wo die staatlichen Finanzspritzen viel höher sind als in der Schweiz, zeigt sich dasselbe Bild: «Der Effekt liegt fast bei null, die Mütter haben ihre Erwerbstätigkeit kaum ausgeweitet». Mich freut es, dass sich die Mütter nur wenig über das Geld steuern lassen. Wahrscheinlich ist ihnen das Kindeswohl und ihr eigenes Wohl wichtiger. Im Artikel lese ich von den Interessen der Wirtschaft wegen dem Fachkräftemangel – sehr verständlich. Ich lese, dass die Geschlechterrollen verändert werden müssen – weshalb? Zum Kindeswohl lese ich keinen einzigen Satz. Ich frage, weshalb die Eltern nicht frei wählen sollen, wie sie ihre Geschlechterrolle gestalten? Wenn Mütter spüren, dass die Mutterrolle sie mehr erfüllt als der Beruf, muss das geachtet werden. Kinder bei ihrer faszinierenden Entwicklung vom Säugling bis zum Erwachsenen begleiten zu dürfen, ist zwar anstrengend und anspruchsvoll, aber die erfüllendste Lebensaufgabe, die es gibt. Kinder sind ein Geschenk Gottes. Das spüren Mütter vielleicht etwas direkter, wenn sie nach der schmerzhaften Geburt das Kindlein glücklich im Arm halten. Da mag der Beruf nebenbei gerne seinen Platz haben, soweit die Eltern das wünschen und kräftemässig schaffen. Möge sie dabei das Motto leiten: »Weniger ist oft mehr».

Regula Streckeisen, Romanshorn